Woher kommt Zetas Stimme? Anscheinend vom unbewohnbarsten und stillsten Ort: der Krankheit, an diesem extremen Punkt, der Möglichkeiten, Atem und Zukunft raubt. Aber es ist nur der Schein: Diese Stimme kommt aus dem unreduzierbarsten und feurigsten Kern des Lebens. Wer nicht schweigt, hört nicht auf zu schauen und zu lieben. Und tatsächlich beginnt er etwas: zu schreiben.
Das Gleichgewicht, das diese Seiten erzeugt, ist fragil. Für Zeta ist jetzt jede Geste enorm, nicht nur körperliche Ermüdung ist jederzeit tödlich. Und die Erinnerungen sind ein reißender Spalt in der Erinnerung an ein hartnäckig unregelmäßiges Leben: die uneheliche Geburt des „liebsten kleinen Mädchens der Welt“, die Kindheit unter den Bomben, das prächtige und gemeine Venedig, die erste sentimentale Katastrophe und dann wieder das raue und vitale Rom, die Erfahrung der Psychoanalyse, das Abenteuer des Feminismus, der Weg der Krankheit. Und immer die harte und sanfte Verteidigung der eigenen Individualität, der Spott über die Stämme und Kliniken, denen er nicht angehören wollte. So verläuft die Geschichte seiner siebzig Jahre seitwärts, wird intensiv gelebt, aber nie akzeptiert, als ob sie es nie wert wäre, vollständig identifiziert zu werden. Und die auf das Wesentliche reduzierte Familie – der große Vater, die kleine Mutter, der Ehemann und die Tochter – nie ein versöhnender Zufluchtsort. Es gab das Spektakel der Welt zu entdecken, eine schwer fassbare Freiheit zu verfolgen, eine einzigartige Authentizität zu finden.
Mit einer klaren, manchmal heftigen, nie rhetorischen Sprache, durchzogen von einer Ader des Sarkasmus, die kein Mitleid zulässt, thematisiert der Autor das am meisten gemiedene Thema: das Leiden. Auf diesen Seiten dürfen wir nie vergessen, dass sie schwer erkrankt ist. Allerdings reicht schon ein Spalt im Küchenfenster aus, um eine Platane oder eine Amsel hereinzubringen. Es gibt eine treue, verzeihende und verständnisvolle Katze. Es gibt eine Existenz, auf die man stolz sein kann – Zeta würde es niemals sagen und weigert sich schon gar nicht, es auch nur zu denken. So vernarbt sie auch war, jetzt sieht sie endlich wunderschön aus. Und voller Träume, Erinnerungen, Geister, Intelligenz. Es degeneriert nicht: Es kann das Gewicht der Reue der Vergangenheit und den Schrecken der heutigen Symptome ironisch und stolz herausfordern: „Man sagt, dass Brandstifter geboren werden und Feuerwehrleute sterben.“ Mir ist das Gegenteil passiert: Ich würde jetzt alles verbrennen.“ Er tut es in diesem einzigartigen Buch: ein kleines Auto da Fé und eine großartige Hymne an das Leben, das war und ist.